Bereits zum zweiten Mal gastierte am vergangenen Sonntag AKKORDEUS, das Akkordeon Ensemble Uster unter der Leitung von Pierrette Hohl, in Fehraltorf. Auch diesmal war die Kirche bis auf den letzten Platz besetzt und die verschiedenen musikalischen Formationen überzeugten mit anspruchsvollen Stücken sowie einem gelungenen Spannungsbogen über ein vielseitiges Konzertprogramm.
Mit dem Eröffnungsstück Prélude Romantique zog AKKORDEUS das Publikum vom ersten Moment an in seinen Bann, zeigten sich doch schon in den ersten Takten das grosse Können der Spieler und ein gelungenes Verschmelzen der einzelnen Stimmen zu einem kompakten Klangkörper. Gefallen fand auch die zeitgenössische Akkordeon-Originalkomposition von J. Ganzer, eine Suite in vier neckisch-prägnanten Sätzen, vom verspielten Tango als Einstieg bis zur abschliessenden Chaconne, eigenwillig und doch mit Ohrwurm-Qualität.
Einflüsse alter osteuropäischer Volksmusik waren in den serbischen Tänzen des Jugend-Ensembles und etwas später im Programm nochmals in den antiken Tänzen aus Ungarn zu hören. Das Scherzino von A. Devaty, vorgetragen von einer etwas kleineren Formation und unterstützt durch Hanspeter Galenda am Schlagwerk, war für die Spielenden eine grosse Herausforderung, zeigte aber ebenfalls eine sehr interessante Facette der Akkordeonmusik und beeindruckte die Zuhörenden, obwohl oder gerade weil Hörgewohnheiten gezielt durchbrochen wurden. Mit Mendelssohn-Bartholdys Herbstlied schlug AKKORDEUS die Brücke zurück zu klassischer Melodieschönheit und fand damit gleichermassen Gefallen.
Es folgte eine solistische Einlage von René Gerber, der mit Feingefühl und hoher Musikalität zwei Sonaten des italienischen Barockkomponisten D. Scarlatti spielte und so die faszinierenden Möglichkeiten des Melodiebass-Akkordeons demonstrierte.
Für einen weiteren Höhepunkt sorgte die Oper- und Musicalsängerin Susanna Peter, gekonnt begleitet von Michael Hohl am Klavier und Daniel Studer auf dem Akkordeon, mit Mis Tüübli, Evergreen und einem swingenden All that Jazz ausChicago, bei dem der Funke sofort aufs Publikum übersprang.
Im letzten Konzertteil zeigte das Akkordeon Ensemble nochmals eindrücklich seinen breiten musikalischen Horizont mit Freddie Mercurys Bohemian Rhapsody und Music von John Miles. Mit Claudio Weber (E-Gitarre) und Marc Reichen (Gesang) wirkten hier weitere Gäste mit. Für den lang anhaltenden Applaus der begeisterten Zuhörer bedankten sich die AKKORDEUS-Mitglieder mit zwei zusätzlichen Stücken, arrangiert für Akkordeon-Orchester und Panflöte (Anita Suter-Felix), ein erneuter Hörgenuss und krönender Abschluss des rundum erfolgreichen Konzerts.