Immer wieder neue Klangbilder

Am 25. November 2007 gastierte das Akkordeon Ensemble Uster – kurz AKKORDEUS – mit dem Gastsolisten Stefan Erl in der reformierten Kirche Fehraltorf und begeisterte mit einem vielseitigen und abwechslungsreichen Programm, das von klassischer Musik über ost- und südeuropäische Klänge bis hin zu moderner Akkordeonmusik reichte.

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Das Publikum war vom Konzert aufrichtig begeistert: zurecht, denn das AKKORDEUS bot einen kurzweiligen Abend mit wechselnden Formationen, die immer wieder neue Klangbilder vor dem inneren Auge erscheinen liessen.

Nach der einleitenden, feurigenTarantella arrabiata von Hans-Günter Kölz folgten Slawische Impressionen, eine Zusammenstellung von sehnsuchtsvollen Melodien und schnellen Rhythmen, die den Spielern einiges Können abverlangte.

422_2224Eines von vielen Highlights bildete der Programmpunkt des 3. Klarinettenkonzerts von Carl Stamitz, das vom Akkordeonsextett Pierrette Hohl und dem Klarinettisten Stefan Erl vorgetragen wurde. Der heute eher unbekannte Komponist, der im späten 18. Jahrhundert lebte und ein wichtiger Komponist für die Mannheimer Schule war, hat ein abwechslungsreiches Stück geschrieben, deren Mittelsatz, die Romanze, einen ruhigen Kontrast zu den schnellen und quirligen Aussensätzen bildet. Nach der Aussage von Alain Freymond, der das Publikum auf eine sympathische Weise durch das Konzert geleitete, war die Romanze für den Geschmack des Ensembles zu kurz: sie hätten es lieber wiederholt, weil es so schön sei. Die ganze Komposition wurde mit viel Gefühl und Virtuosität vorgetragen und begeisterte das Publikum, das der Formation Ihren Dank mit einem langen Applaus ausdrückte.

Dass die Klarinette auch sehr gut zum Tangogenre passt, bewies die bestechende Aufführung des Tango pour Claude von Richard Galliano in derselben Formation wie das vorhergehende Stück. Der Klang der Akkordeons mischte sich auf harmonische Weise mit dem der Klarinette und füllte den Kirchenraum gut aus.

422_2237Nach einem Block von fremden, fesselnden Klängen aus dem Balkan (Balkan Impressionen), aus Russland (Anitschka) und Griechenland (Máva), die in immer wechselnden Formationen und mit Temperament gespielt wurden, folgte als letzter offizieller Programmpunkt die Aufführung derVier Elemente von Sebastian Klein, einem modernen Stück, das die vier traditionellen Elemente der Welt: Erde, Wasser, Luft und Feuer in vier sehr unterschiedlichen Sätzen vor dem inneren Auge entstehen lässt. Einzelne Sätze boten auch Solopartien innerhalb des Orchesters an.

Eine Zugabe wurde vom Publikum gefordert und so bildete denn der süffige First Waltzeinen runden Abschluss dieses hochstehenden Konzerts. Nach dem Konzert genossen die Mitglieder des AKKORDEUS sowie deren Angehörige und Freunde im angrenzenden Kirchgemeindehaus ihr wohlverdientes Abendessen und liessen den Konzertsonntag gemütlich ausklingen.422_2254